Mit seinen 120.000 Hektar Artenvielfalt, seiner Vielfalt an Umgebungen und Nuancen der Landschaften, die sich mit den Jahreszeiten abwechseln, ist jeder Zeitraum perfekt für Trekking am Gargano. Nur wenn man den Trekking-Routen folgt, kann man alle Szenarien und Eindrücke, die der Nationalpark des Gargano bietet, in vollen Zügen genießen.
Ausgehend von den naturalistischen Ausflügen kann man auf die Suche nach den zahlreichen Orchideenarten gehen, die in diesem perfekten Lebensraum wild wachsen und 70% der Orchideenarten ganz Europas ausmacht. Man kann zu den Bergen des Gargano aufsteigen, die die Ebene des Tavoliere vom internen Teil des Vorgebirges trennt, darunter der Monte Calvo (der Gipfel des Gargano), der Monte Spigno, der als das Königreich des Wolfs der Apenninen und der zahlreichen nächtlichen Raubvögel gilt. Dies ist auch eine Gegend mit einer hohen Konzentration an Dolinen, den typischen Ausdrücken des Oberflächenkarsts, darunter die "Pozzatina Doline", einer der größten in Italien und die größte in Apulien.
Nicht weit von hier erstreckt sich auch der Bosco Quarto, ein großer Eichenwald mit majestätischen Hainbuchen, in dem man das charakteristische Klopfen des wunderschönen Buntspechts hören kann. Und dann gibt es das Herz des Gargano, der Foresta Umbra, wo Buchen und Eichen mit ihren 40 Metern Höhe dominieren. Der Gargano ist jedoch auch eine wichtige spirituelle Etappe: man kann die Via Sacra Langobardorum begehen, die seit Ende des 5. Jahrhunderts von unzähligen Reisenden und Pilgern besucht wurde, die den Monte Sant´Angelo erreichten, um dem Erzengel Michael zu huldigen oder die Wallfahrtsstätte San Pio von Pietrelcina in San Giovanni Rotondo besuchen, religiöse Exkursionen, die mystische, aber auch hoch interessante naturalistische Erfahrungen ermöglichen.
Wenn man an Geschicht interessiert ist, kann man unter verschiedenen kulturellen Routen wählen und zwischen archäologischen Stätten wie den Ruinen von Castel Pagano, der antiken Stadt, die von Friedrich II. für die Jagd geliebt wurde, den Felsen von Sfinale, die aus dem Jungpaläolithikum stammen (vor 12.000/11.000 Jahren), der frühchristlichen Nekropole "La Salata" aus dem 3./4. Jahrh. n.Chr., den ältesten Beweis für die christliche Präsenz am Gargano, der antiken Benediktiner-Stätte "Abbazia della S.S. Trinità" in Monte Sacro aus dem Jahr Tausend, der Nekropole von Monte Civita aus dem 5./6. Jahrhundert v.Chr. oder der Nekropole von Monte Pucci aus dem 4./7. Jahrh. n.Chr. wandeln. Für eine wirklich faszinierende Erfahrung kann der "Canyon" durchquert werden, der vom antiken Fluss "Torrente Romandato" gegraben wurde und heute ausgetrocknet ist.
E dann gibt es noch die Meeresausflüge, um die außergewöhnliche Schönheit der Küste des Gargano zu entdecken: hohe Klippen, bezaubernde Buchten, Meereshöhlen mit bizarren Formen. Entlang der Küste kann man die antiken Wachtürme bewundern, die zur Verteidigung des Gebiets errichtet wurden; die "Trabucchi", geniale Plattformen für die Fischerei, die zwischen Land und Meer hängen. Und 10 Meilen von der Küste des Gargano entfernt kann man das Archipel von Tremiti besuchen, ein geschütztes Meeresgebiet und beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Taucher.
Der Abend ist der dagegen perfekte Zeitpunkt, um die charakteristischen Ortschaften des Gargano zu besuchen, sich in ihren Stadtkernen zu verlieren, zwischen dem blendenden Weiß der Häuser und den Farben der umliegenden Landschaft. Hier fühlt man sich von herzlicher Atmosphäre umgeben, lernt lebhafte Menschen kennen und kostet Speisen, die den Geschmack und das Aroma vergangener Zeiten beibehalten hat. Empfindungen und Erfahrungen, die man nur zu Fuß durch und durch wahrnehmen kann.
